Heiliger Oswald

(kleiner) Pfarrpatron

 

Gedenktag katholisch:

5. August nicht gebotener Gedenktag in den Bistümern Graz-Seckau und Basel Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar Übertragung der Gebeine nach Winnoc in Flandern: 20. Juni

 

Gedenktag anglikanisch:

5. August

 

Name bedeutet:

Gott waltet (althochdt.)

 

Oswald von Northumbrien

König von Northumbrien, Märtyrer * um 604 in Northumbrien in England † 5. August 642 in Oswestry in England Oswald war der Sohn des Königs Æthelfrith von Bernicia und dessen Frau Acha von Deira.

Nachdem sein Vater bei einem Aufstand getötet wurde, flüchtete er in das von Kolumban dem Älteren gegründete Kloster Hy auf Iona, wo er die Taufe empfing.

634 eroberte er in der Schlacht von Heavenfield bei Hexham mit einem Sieg über den Briten Cadwallon, den König von Gwynedd, die Herrschaft wieder; an dem von Oswald vor dieser Schlacht errichteten Kreuz sollen sich Wunder ereignet haben.

Die Briten waren den angelsächsischen Einwanderern nun endgültig unterlegen; Oswald wurde 634 König von Northumbrien und herrschte auch über die Briten, Pikten und Schotten. Oswald führte nun mit Hilfe von Mönchen - u. a. Aidan von Lindisfarne, den er zu sich berief - das Christentum in Northumbrien ein.

Die Legende berichtet von seiner Krönung, dass das Chrisamöl fehlte; ein Rabe brachte das Öl in kostbarem Gefäß mit versiegeltem Brief, Petrus sende es und habe es selbst geweiht; ein anderer Rabe trug einen Ring herzu. Dieser Rabe vermittelte auch Brief- und Ringtausch mit der Königstochter, die Oswald nach schwerem Kampf mit ihrem heidnischen Vater heimführen und heiraten konnte. Als Missionsmittelpunkt gründete Oswald zusammen mit Bischof Aidan 635 das Kloster Lindisfarne.

 

Die Legenden erwähnen besonders Oswalds Mildtätigkeit: Bei einem Gastmahl wurde ihm berichtet, dass Arme um Gaben bittend vor dem Tor stünden - er ließ alle Speisen hinausreichen und zerstückelte die silberne Platte, auf der sie angerichtet waren, um auch noch diese Stücke verteilen zu können.

Oswald starb im Kampf mit dem heidnischen König Penda von Mercien in der Schlacht bei Maserfield im heutigen Oswestry. Dieser ließ den königlichen Leichnam verstümmeln und so zur Schau stellen.

Oswalds Kopf wurde auf dem Friedhof in Lindisfarne beigesetzt. Seine Hände und Arme kamen nach Bamburgh, wo der rechte Arm in einem Silberschrein gemäß einer Prophezeiung von Aidan niemals verweste. Der verstümmelte Leichnam wurde dem Kloster Bardney übergeben, wo ihn die Mönche erst einließen, als eine Lichtsäule auf wunderbare Weise über ihm erschien. Hier ereigneten sich viele Wunder. König Offa von Mercien ließ das Grab schmücken.

909 wurden Oswalds Überreste von Bardney nach Gloucester überführt. Die nach Zentraleuropa ausgesandten Missionare aus dem Kloster Lindisfarne verbreiteten hier sein Andenken. Willibrord bezeugte Oswalds Ruhm und Wunder in Irland und Friesland. Viele Reliquien werden in Kirchen auf dem Festland aufbewahrt, so in Bergues, wo der Mönch Drogo im 11. Jahrhundert eine Lebensgeschichte verfasste.

Verehrung erfuhr Oswald auch in Süddeutschland, wo ihn mittelhochdeutsche Dichtungen priesen. Eine bedeutende Reliquie befindet sich in Hildesheim. In den Alpenländern gilt Oswald als Nothelfer und gehört zu den "Wetterherren": je nach Wind an seinem Jahrestag richten sich Ernte und Aussaat.

Eine ausführliche Lebensgeschichte verfasste Beda; er schildert Oswald als mustergültigen König und königlichen Heiligen. Reginald von Durham ergänzte Beda um einige legendarische Einzelheiten, so den Wundern am Todesort Oswestry.

 

Attribute:

Arme beschenkend; mit Rabe, Taube, Hirsch, Ähren; Zepter

 

Patron des Kantons Zug und der Stadt Zug; der englischen Könige; der Kreuzfahrer; des Viehs; der Schnitter; gegen Pest

 

Bauernregeln:

"Oswaldtag muss trocken sein, sonst werden teuer Korn und Wein."
"Zu Oswald wächst die Rübe bald."
"Wenn's an Oswald regnet, wird teuer das Getreid' und wären die Berge aus Mehl bereit'."

 

Anmerkung:

Hinter dem Altar des Hl. Oswald befinden sich laut der Information von unserem Mesner Josef Starz ein ehemaliges Kirchenfenster (zugemauert) und in der so entstandenen Nische ein Fresko der Hl. Mutter Gottes von Lourdes.